von Mag.a art Christine Rotter
Es ist schwer, als junger Mensch herauszufinden wer man ist, wie man das eigene Leben führen will und welche Möglichkeiten es in einer Gesellschaft dafür gibt. Was nun, wenn jemand merkt, dass sie/er anders ist und die Antworten auf die Fragen, die sich stellen, nie passen? Wegzugehen aus dem gewohnten Umfeld, in der Anonymität einer größeren Stadt andere Identitäten und Lebensweisen kennenzulernen und auszuprobieren kann helfen, den eigenen Weg zu finden. Viele Menschen haben aber nicht die Möglichkeit oder die Kraft auszubrechen und verbringen ihr Leben in einem Umfeld, in dem es diese Facette einfach nicht gibt, in der sie sich widerspiegeln und erkennen könnten. Conchita Wurst hat uns gezeigt, wie die Lebenskraft beflügelt wird, wenn man sich traut zu sein, wie man wirklich ist, ohne sich in die Schubladen von Geschlechterrollen und sexueller Ausrichtung stecken zu lassen. Das betrifft jeden Menschen und mag für jeden anders sein, und es ist sicher nicht leicht die eigene Identität herauszufinden, wenn es mehr Möglichkeiten gibt als nur ein binäres heteronormatives Geschlechter- und Rollensystem.
In größeren Städten sind von der Norm abweichende Lebensformen schon verbreiteter und es gibt Gemeinschaften und Szenen Gleichgesinnter. Im kleinstädtischen Bereich ist es schwierig überhaupt Menschen zu finden, die sich mit diesen Themen befassen. Hier sind Angebote und Treffpunkte für LGBTs (Lesben, Schwule (Gays), Bisexuelle, Transgender) und Menschen, die sich informieren wollen gefragt.
Tips Braunau, 25.2.2015
Frauen-Tips-Februar (PDF)