von Klarissa Sailer
Orientalische Klänge dringen an mein Ohr und als ich den Raum betrete, sehe ich Frauen in weiten Röcken und Pluderhosen mit Münzgürteln und Schleiern mit anmutigen Bewegungen dazu tanzen. Ein wenig später kreisen auch meine Hüften und meine Arme schwingen schlangengleich durch die Luft. Ich tauche, den Alltag hinter mir lassend, in eine andere Welt, in 1000 und 1 Nacht.
Als eine der ältesten Musikrichtungen lädt uns diese Musik gerade durch ihre Ursprünglichkeit ein, wieder ein Stück mehr zu sich selbst zu kommen. Raks Sharki, der Tanz des Orients ist ein Ausdruckstanz, durch den Frauen die Musik über ihren Körper, die Bewegungen, interpretieren. `Mein Körper spricht mit der Musik` sagte mir eine Orientalin einmal.
Frauen in jedem Altersabschnitt, vom jungen Mädchen bis zur reifen Frau können durch das Bauchtanzen einen freudvollen Zugang zu ihrem Körper erleben, präsent sein, sich wieder in ihm zu Hause fühlen, für ein bis zwei Stunden aus dem Kopf ins Gefühl kommen und ihre Weiblichkeit und Sinnlichkeit feiern – und Rundungen sind willkommen. Ein arabisches Sprichwort lautet: Eine Frau ohne Bauch ist wie ein Himmel ohne Sterne.
Bauchtanz hilft in und nach der Schwangerschaft, in den Wechseljahren, er stärkt den Beckenboden, lindert Alltagsverspannungen im Nacken und Schulterbereich, er hält die Wirbelsäule beweglich, mobilisiert und lockert durch die Ganzkörperbewegung alle Muskelpartien, und er bessert durch die stolze, aufrechte Erscheinung Haltungsschäden. Ja und Spaß macht er auch.