von Mag.a (FH) Veronika Hohmann-Kurzenkirchner
Ein Mensch geht – durch einen Unfall, durch Krankheit, Gewalt, Suizid – in jungen Jahren, in der Lebensmitte, am Lebensabend, plötzlich oder schleichend. Ist es ein Mensch, den wir kennen oder gar lieben, wird der Tod greifbar nah und der unwiederbringliche Verlust besonders spürbar.
Was bleibt sind neben materiellem Kleinod, die gemeinsamen Momente in der Erinnerung, Worte die im Gedächtnis hallen und mitunter das Gefühl manches zu viel, manches zu wenig, manches nie gesagt/getan zu haben. In der Auseinandersetzung mit dem, was geht und dem, was bleibt überkommt uns Trauer.
Die Wege des Trauerns sind individuell verschieden und unterliegen auch gesellschaftlichen, kulturellen und Geschlechterrollenzugeschriebenen Erwartungshaltungen. So sind Frauen, die am Grabe nicht weinen oder aber auch Männer, die lautstark weinen und hadern bei uns mitunter mit Unverständnis oder Verwunderung durch andere konfrontiert.
Wesentlich für die Gesundung ist, eigene Wege der Trauer zu finden – mit FreundInnen, Familie oder im Alleingang, mit Gesprächen ebenso wie mit inneren Monologen und Eintragungen ins Tagebuch. Mit Hobbies, ehrenamtlichen Tätigkeiten, Selbsthilfegruppen, oder mit Reisen und einer Auszeit nur für sich.
Wer trauert, ist auf dem Weg, Schritt für Schritt, hin zur Gesundung – in der die alte Wunde verheilt ist und ihre Narbe einen Platz gefunden hat um zu sein, ohne neu aufzubrechen.
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